Fund aus der Römerzeit (ca. 250 - 500 n. Chr.)
Im Kuppenheimer Walddistrikt "Steingebiss" haben Waldarbeiter in den 1930er-Jahren bei der Anlage von Waldwegen ein Bruchstück eines Standbildes gefunden, das leider nur bis in Kniehöhe erhalten war. Hinter den Füßen ist ein Tier ähnlich einem Rehbock zu erkennen.
In der Annahme, es handele sich um ein christliches Standbild, brachten die Arbeiter den Torso in die Hirschackerhütte zur Aufbewahrung. Erst rund 10 Jahre später nach dem Krieg wurde der Stein als Römerfund erkannt und sichergestellt. Das dazugehörige "Lockenköpfchen" ist leider verschwunden.
Nach Aussage von Fachleuten stellt der Stein den
römischen Gott Mercurius (Merkur)
dar, der von den Römern hoch verehrt wurde. Merkur-Standbilder gab es meist auf Berggipfeln, so auch auf dem Berg Merkur, der von einem dort gefunden Standbild den Namen hat. Der Walddistrikt Steingebiss ist zwar kein Berg, aber eine Anhöhe und zugleich der höchste Punkt der Gemarkung Kuppenheim. Man erreicht das Steingebiss, wenn man den Weg zur Hirschackerhütte etwa einen halben Kilometer weiter aufwärts geht.
Die genaue Fundstelle im Steingebiss ist leider nicht bekannt, sonst könnte man dort (nach Aussage des Römerfachmanns Hoffmann) durch Grabungen vielleicht noch eine Umrandung oder gar Reste eines kleinen Tempels auffinden. Möglicherweise hat das Steingebiss seinen sonderbaren Namen dadurch erhalten, weil früher noch Stücke von Steinsäulen eines kleinen Tempels in einem kleinen Umkreis aus dem Boden hervorragten, die vom Volksmund scherzhaft als Gebiss gedeutet wurden.
Der im Heimatmuseum ausgestellte Torso des Mercurius ist eine Nachbildung des Originales. Sie wurde von Franz Rauchberger gefertigt.